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Chronik

Irland-Infos

Von der Einwanderung keltischer Volksstämme bis heute

Ab 6. Jahrhundert v. Chr.
Ein keltisches Volk, das sich selbst "Gaelen" und die Insel Irland "Eriu" nennt, wandert in Irland ein und unterwirft die bereits seit Jahrtausenden ansässigen Bewohner. Aus zahlreichen Stammesverbänden entwickeln sich allmählich die fünf Königtümer Ulster, Connacht, Leinster des Nordens (Meath), Leinster des Südens und Munster, wobei die Könige aufgrund der ständigen Stammesfehden aus ihrer Mitte einen Hochkönig wählen, der die Aufgabe hat, mit Hilfe der "Fianna", seiner schlagkräftigen Streitmacht, den Frieden im Land zu sichern.

Irland wird als einziges westeuropäisches Land nie von den Römern beherrscht.

432 n. Chr.
Mit der Ankunft St. Patricks, des Nationalheiligen des heutigen Irland, beginnt die Christianisierung der Inselbevölkerung, die bereits nach zwei Jahrzehnten als abgeschlossen gilt. In der Folgezeit werden große Teile Europas durch irische Mönche christianisiert.

Ab 540
Der Hl. Columban, auch "St. Columbcille" (Taube der Kirche) genannt, der 521 als Spross eines alten irischen Königsgeschlecht geboren wurde, lässt, bevor er 563 nach Schottland auswandert, in Irland mehrere große Abteien errichten.

Ab 795
Die skandinavischen Wikinger plündern das Kloster Iona in Schottland, das im 6. Jahrhundert von dem aus Irland stammenden Hl. Columban gegründet worden war.

Ab 840
Die skandinavischen Wikinger fallen in Irland ein und beginnen, nicht ohne vorher Klöster geplündert und ganze Landstriche verwüstet zu haben, sich anzusiedeln. U.a. gründen sie 841 Dublin, die heutige Hauptstadt der Republik Irland.

1014
Eine weitere Einwanderung der Wikinger in Irland wird durch den Sieg des Hochkönigs Brian Boru in der Schlacht bei Clontarf verhindert.

1160
Der König von Leinster, Dermot Mac Murrough (Dairmut Mac Murchada), der Gründer der Kirche von Killeshin, wird wegen einer Affäre mit der Gemahlin eines anderen Fürsten aus Irland vertrieben. Er verbündet sich mit dem englischen König Heinrich II., dem er für seine Unterstützung bei der Rückeroberung seiner Güter Landbesitz in Irland für seine Ritter verspricht. Im Jahre 1169 landet ein englisches Heer an der Küste Irlands, nimmt Dublin ein und erobert weite Landstriche. Dies ist der Beginn des bis heute andauernden englisch-irischen Konflikts.

Anfang 13. Jahrhundert
Etwa die Hälfte Irlands befindet sich in englischen Händen.

1272
In Irland gibt es fast 40 Ordensklöster der Zisterzienser, Augustiner, Franziskaner und Dominikaner, darunter Kilcooly, Kilkenny und Holycross.

1541
König Heinrich VIII. nimmt den Titel König von Irland an. Die von ihm gegründete Church of England wird von den Iren nicht akzeptiert. Die Rebellion der Iren unter ihrem Führer Fitzgerald, Graf von Kildare, wird grausam unterdrückt, Fitzgerald wird hingerichtet. Durch die Auflösung der Klöster werden die kulturellen Zentren des Landes zerstört. Der König und seine Nachfolger verteilen daraufhin irische Ländereien an englische Adelige. Es entsteht eine nicht-katholische, landbesitzende Oberschicht.

Ab 1569
Drei große Aufstände der Iren gegen die Landnahme der Engländer (1569-73, 1579-93, 1594-1603) schlagen fehl, trotz Unterstützung des Papstes und des spanischen Königs Philipp II.

1591
In Dublin wird die erste Universität Irlands gegründet.

Ab 1649
Unter dem Regime von Oliver Cromwell wird bei den Massakern von Drogheda und Wexford der Widerstand der Iren grausam gebrochen. Die Politik der Landvergabe an englische und schottische Adelige wird vor allem in Norden weitergeführt. Die Iren verbleiben auf ihrem Land als Pächter. Zudem versucht Cromwell, auch den Iren den puritanischen Glauben aufzuzwingen, womit er den Grundstock zu den bis heute andauernden religiösen Auseinandersetzungen in Irland legt.

Ab 1685
Unter dem englischen König James (Jakob) II., der zum Katholizismus übergetreten war, erlangen die Katholiken Irlands vorübergehend wieder größeren Einfluss. Sie verfolgen nun ihrerseits die Protestanten, die in den Norden der Insel flüchten. Jakob II. wird allerdings bereits 1688 gestürzt und flieht nach Frankreich. Mit französischer Hilfe gelangt er nach Irland, wo er sich zum König krönen lässt und von dort aus versucht, wieder an die Macht zu kommen.

1690
Der protestantische Wilhelm III. von Oranien, der Schwiegersohn und Nachfolger von James II. landet in Irland und gewinnt die Schlacht bei Boyne. König Jakob II. flieht ein zweites Mal nach Frankreich und überlässt das Land seinem Schicksal. Die Katholiken werden unterdrückt und aus dem Parlament ausgeschlossen.

1782
Irland erhält gesetzgebende Autonomie.

1793
Die Iren erheben sich bis 1798 ein weiteres Mal, um nationale Unabhängigkeit zu erreichen.

1800
Die britische Regierung versucht, die Iren zu integrieren und gesteht in der Unionsakte dem Land eigene Abgeordnete im Londoner Parlament zu.

1801
Irland wird in das "Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland" integriert.

1829
Daniel O'Connell erreicht für Irland die Gleichberechtigung der Katholiken mit den Protestanten. Irischen Katholiken stehen danach öffentliche Ämter und Sitze im Londoner Parlament zu.

1846
Die rapid wachsende Bevölkerung und Missernten (Kartoffelpest) führen zu einer verheerenden Hungersnot, die mindestens 850 000 Menschen den Tod bringt. Etwa eine Million schiffen sich nach Amerika ein, wovon wiederum ein Großteil auf See ums Leben kommt. Riesige Landstriche werden nicht mehr bewirtschaftet und veröden.

1858
Die irisch-republikanische Bruderschaft entsteht, ihre Mitglieder nennen sich "Fenians".

1870
Unter der Führung von Parnell wird die Vereinigung für Home Rule (Autonomie) gegründet.

1899
Die patriotische Sinn Féin-Bewegung wird gegründet. Ihr Ziel ist die Unabhängigkeit Irlands. Außerdem will sie die keltischen Überlieferungen und vor allem die gälische Sprache bewahren bzw. reaktivieren.

1914
Das vom irischen Parlament verabschiedete Gesetz über die Home Rule (Selbstverwaltung) wird zwar vom englischen König unterzeichnet, tritt aber wegen des Beginns des Ersten Weltkriegs nicht in Kraft. In der Folge kommt es zu Unruhen zwischen den "Irish Volunteers" (Katholiken, Republikaner, Nationalisten) und den "Ulster Volunteers" (Protestanten, Gewerkschaften).

Ostern 1916
Beim Osteraufstand der Sinn Féin-Bewegung wird das Hauptpostamt (General Post Office, GPO) in Dublin besetzt und von dort von Pàdraig Pearse die Irische Republik ausgerufen. Die Rebellen halten eine Woche lang stand, bis der Aufstand, auch wegen mangelnder Unterstützung durch die Bevölkerung, blutig niedergeschlagen wird. Das Zentrum von Dublin wird verwüstet, unter den Angehörigen der britischen Armee gibt es zahlreiche Opfer. Zahlreiche Anführer der Aufständischen, wie Pearse, Clarke und Mac Donagh werden hingerichtet.

1918
Bei den Parlamentswahlen in Irland siegt die Sinn Féin-Partei.

1920
Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den Nationalisten (Sinn Féin und IRA) unter Michael Collins und den britischen Truppen ("Black and Tans") führen zum "Blutigen Sonntag" in Dublin.

Januar 1922
Nach anhaltender Untergrundtätigkeit der irischen Freiheitsbewegung erkennt Großbritannien die Selbständigkeit Irlands an. Irland erhält Dominion-Status im britischen Commonwealth, muss allerdings die sechs nördlichen Provinzen (Ulster/Nordirland) abtreten.

1922
In einem Bürgerkrieg kämpft die provisorische Regierung gegen den radikalen Flügel von Sinn Féin unter Eamon de Valera, der die Teilung der Insel ablehnt und den Norden der Insel dem freien Staat Irland angliedern will. Erst dem neuen Regierungschef W.T. Cosgrave gelingt es, die Ruhe wieder herzustellen.

1932
Die Fianna Váil gewinnt die Wahlen. Eamon de Valera kommt an die Macht. Er bricht vollständig mit Großbritannien, der Treueid an die Krone wird abgeschafft, Zahlungen an England nicht getätigt. Es beginnt einen Handelskrieg.

1937
Douglas Hyde wird zum Staatschef gewählt und ruft den souveränen, demokratischen Staat "Eire" aus. Am 1. Juli wird eine neue Verfassung verabschiedet, die festlegt, dass Irland eine parlamentarisch-demokratische Republik mit einem auf sieben Jahre gewählten Präsidenten ist. Die Gesetzgebung liegt in den Händen von zwei Kammern, dem Unterhaus mit 166 und dem Senat mit 60 Mitgliedern.

25. Juni 1945
Sean Thoma O'Kelly wird neuer Staatspräsident der Republik Irland.

1948
Die Republik Irland tritt aus dem Commonwealth aus. Die "Ireland Bill" garantiert den neuen politischen Status.

1955
Irland tritt den Vereinten Nationen (UNO) bei.

25. Juni 1959
Eamon de Valera wird Staatspräsident der Republik Irland (bis 1973).

ab 1960
Ausländische Unternehmen investieren in Produktionsanlagen auf der Insel und sorgen für einen gewissen wirtschaftlichen Aufschwung.

1967
Die Politik der Nichteinmischung gegenüber den Unruhen in Nordirland wird proklamiert.

1972
Irland tritt in Verhandlungen mit der Europäischen Gemeinschaft ein und wird 1973 Vollmitglied.

25. Juni 1973
Erskine Childers wird Staatspräsident der Republik Irland.

Dezember 1974
Nach dem Tod von Erskine Childers (17. November) wird Cearbhall O'Dalaigh Staatspräsident der Republik Irland.

3. Dezember 1976
Nach dem Rücktritt von Cearbhall O'Dalaigh wird Patrick Hillery Staatspräsident der Republik Irland (bis 1990)

1979
Irland tritt dem Europäischen Währungssystem (EWS) bei.

März 1982
Die Regierung von Garret Fitzgerald wird gestürzt. Bei Neuwahlen wird Charles Haughey Premierminister. Er wird aber bereits im Dezember wieder von Fitzgerald abgelöst, der sich bis 1987 im Amt halten kann.

1985
London und Dublin unterzeichnen ein Abkommen über Ulster (Nordirland).

März 1987
Premier Garret Fitzgerald wird nach Wahlen von Charles Haughey im Amt abgelöst.

1990
Die parteilose 45-jährige Mary Robinson wird als erste Frau Staatsoberhaupt der Republik Irland.

Februar 1992
In einer Volksabstimmung spricht sich die Bevölkerung der Republik Irland für die Ratifizierung des Maastrichter Vertrages von 1991 aus, der die Errichtung einer "Europäischen Union" vorsieht.

Nach dem Bruch der Koalitionsregierung werden vorgezogene Parlamentswahlen abgehalten, bei der die Fianna Fáil große Verluste erleidet. Sie bleibt aber trotzdem stärkste Kraft. Albert Reynolds wird Premierminister.

1993
Premierminister Albert Reynolds bildet ein Koalitionskabinett aus Fianna Fáil und der Labour Party.

Dezember 1994
Nach dem Rücktritt von Albert Reynolds wird John Bruton (Fianna Fáil) neuer Premierminister.

6. Juni 1996
Bei den Parlamentswahlen gewinnt die Fianna Fáil, die traditionell größte Partei der Republik Irland, 77 von 166 Sitzen. Die Drei-Parteien-Koalition von Regierungschef John Bruton muss große Verluste hinnehmen.

11. Mai 1997
Nach verschiedenen Terroranschlägen in Nordirland - ein Polizist wurde ermordet - warnt Erzbischof Robin Eames, das Oberhaupt der Katholischen Kirche in Irland, eindringlich vor einer neuen Welle der Gewalt in Nordirland. (Seit 1967 sind in Nordirland rund 3 600 Opfer des Bürgerkriegs zwischen Katholiken und Protestanten geworden.)

15. Mai 1997
Regierungschef John Bruton löst das irische Parlament auf und bittet Staatspräsidentin Mary Robinson um vorgezogene Neuwahlen.

8. Juni 1997
Die bisherige Oppositionspartei Fianna Fáil gewinnt die vorgezogenen Neuwahlen mit ihrem Chef Bertie Ahern. Er setzt sich für eine Friedenslösung in Nordirland ein.

26. Juni 1997
Bertie Ahern wird vom Parlament zum neuen Ministerpräsidenten gewählt.

September 1997
Staatspräsidentin Mary Robinson gibt ihr Amt drei Monate vor Ablauf ihrer siebenjährigen Amtszeit vorzeitig ab, um die Aufgabe als UN-Kommissarin für Menschenrechte zu übernehmen.

2. November 1997
Die 46-jährige Juristin Mary McAlleese von der Fianna Fáil-Partei wird erwartungsgemäß zur neuen Präsidentin der Republik Irland gewählt. Sie erhält 58,7 % der Stimmen. Sie erklärt es als ihr Ziel, die Gegensätze zwischen den Konfessionen auf der Insel zu überwinden.

Ende Dezember 1997
Schwere Winterstürme fordern in Irland, Schottland, Wales und England insgesamt 13 Menschenleben.

10. April 1998

Die Teilnehmer der Allparteiengespräche einigen sich in Belfast nach 21 Monaten Verhandlungsdauer auf einen Friedensplan, der für Nordirland einen halb-autonomen Status vorsieht. Im künftigen nordirischen Parlament soll die Macht zwischen Protestanten und Katholiken geteilt sein. Das 67 Seiten umfassende Abkommen legt erstmals auch eine Zusammenarbeit zwischen Nordirland und der Republik Irland fest.

22. April 1998
Die Parlamente in Dublin (Republik Irland) und London geben mit ihrer Zustimmung zur Änderung der Verfassung bzw. zu einem neuen Nordirland-Gesetz den Weg für eine diesbezügliche Volksabstimmung frei.

2. Mai 1998
Der EU-Rat beschließt, dass die Europäische Währungsunion termingerecht am 1. Januar 1999 mit 11 Teilnehmerstaaten beginnt (ohne Dänemark, Griechenland, Großbritannien, Schweden).

22. Mai 1998
Mit jeweils großer Mehrheit wird in Nordirland und in der Republik Irland der Friedensplan vom April per Referendum gebilligt: In Ulster (Nordirland) sagen 71,1 % Ja zum Frieden, und in der Republik Irland sprechen sich 94,4 % für eine Verfassungsänderung aus, mit welcher ein Gebietsanspruch auf Nordirland aufgegeben wird.

1. Januar 1999
Beginn des "Euro-Zeitalters" in den elf EU-Staaten Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien nach unwiderruflicher Festlegung der Wechselkurse zwischen dem Euro und den Währungen der Teilnehmerländer (1 Euro = 0,787564 Irische Pfund), vorerst jedoch nur für den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Ab 1. Januar 2002 werden Euro-Banknoten und Euro-Münzen ausgegeben, und spätestens am 1. Juli 2002 wird der Euro zum einzig gültigen gesetzlichen Zahlungsmittel.

Mitte Januar 1999
Die EU-Kommission zeigt sich mit dem irischen Stabilitätsprogramm zufrieden. Die Republik Irland wird 1999 einen voraussichtlichen Haushaltsüberschuss von 1,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) haben, der sich bis 2001 leicht auf 1,6 Prozent abschwächen wird. Die Staatsschulden sollen von 52 Prozent auf 43 Prozent im Jahr 2002 gesenkt werden.

22. März 2001
Die Maul- und Klauenseuche tritt in Irland auf; eine Ausbreitung des seit fast einem Monat in Großbritannien grassierenden Erregers konnte damit nicht verhindert werden.

7. Juni 2001
In einem Referendum lehnt Irland den EU-Vertrag von Nizza ab, in dem unter anderem der Zeitplan der Osterweiterung festgelegt wird. Irland ist der einzige der 15 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, in dem eine Volksabstimmung zur Ratifizierung des Abkommens stattfindet. Die EU einigt sich jedoch darauf, trotz des irländischen Vetos am Zeitplan festzuhalten. Die irische Regierung will ein erneutes Referendum durchführen.

In einer Volksabstimmung sprechen sich die Iren für ein Verbot der Todesstrafe in der Verfassung aus.

15. Juli 2001
Nach fünf Tagen enden die unter der Leitung des britischen Premierministers Blair und des irischen Regierungschefs Ahern abgehaltenen Gespräche zur Weiterführung des Friedensprozesses in Nordirland ergebnislos.


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